Winnipeg
2003
Tag 9 -
Dienstag,
29. Juli
Kein Gesang,
kein Trommelschlag. In absoluter Stille schreiten rund 800 Menschen
eine halbe Stunde lang mitten durchs Stadtzentrum der Metropole
Winnipeg, im Herzen Kanadas. An der Spitze des lang gezogenen
Schweigemarsches wird ein Kreuz getragen. Der Marsch nahm am
Dienstagabend, 29. Juli, seinen Ausgang im Tagungszentrum der
Zehnten Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) und führte
bis zum Oodeena-Amphitheater – gelegen am Zusammenfluss der Flüsse
Red River und Assiniboine River. In der Nähe befindet sich die
staatliche Einwanderungsbehörde.
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„Du musst deine Sprache
sprechen," mit diesem Satz ihrer Mutter kurz vor deren Tod begann
für Marie Frawley-Henry (rechts im Bild),
heute Direktorin für Internationale Angelegenheiten der „Assembly
of First Nations" (AFN), der Interessenvertretung der indigenen
Völker Kanadas, die „Reise zur Heilung". Frawley-Henry
erzählte den TeilnehmerInnen der Zehnten Vollversammlung des
Lutherischen Weltbundes (LWB) am Dienstag in Winnipeg (Kanada),
sie habe ihren ursprünglichen Namen „Heiliges Wasser"
verloren, als sie zwangsweise in eine kirchliche Internatsschule
gebracht wurde – eine bis Ende der 1960er Jahre übliche Praxis in
Kanada, um die Kinder der First Nations zu assimilieren. Erst der
Satz ihrer Mutter habe sie dazu gebracht, sich ihrer Wurzeln wieder
bewusst zu werden.
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Dirk-Michael Grötzsch
(links im Bild),
Deutscher Redakteur der Lutherischen
Welt-Information (LWI) und Rex Paisley, Web-Manager
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Amerika (ELKA), stellen
dem Plenum die viersprachige Vollversammlungs-Webseite
vor.
Wer einen Internetzugang hat, kann multimedial verfolgen, was auf
der Zehnten LWB-Vollversammlung im
kanadischen Winnipeg diskutiert oder beschlossen worden ist und was
sonst noch geschah.
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Der
palästinensische Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Jordanien (ELKJ), Dr. Munib A. Younan, hat den jüngsten
internationalen Nahost-Friedensplan („Roadmap to Peace") als
„eine goldene Gelegenheit" zur Lösung der „enormen
Probleme" zwischen Israelis und PalästinenserInnen gewürdigt.
Zugleich verwies der Bischof am Dienstag, 29. Juli, am Rand der
Zehnten Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in
Winnipeg auf die Notwendigkeit weiterer detaillierter Regelungen.
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Mit ihren Bibelarbeiten im Plenum
vermittelten die TeilnehmerInnen
der Vollversammlung aus aller Welt immer
auch einen Einblick in regionale religiöse Traditionen. Die Region
Afrika präsentierte zum Thema „Setze dem Unrecht ein Ende“ eine
mitreissende Auslegung der Bibelstellen Micha 6,1-8 und Lukas
1,4-55, die zu einem eindrucksvollen Bekenntnis gegen Krieg, Armut
und Unterdrückung wurde. Der leidenschaftliche Vortrag wurde
unterstützt vom pulsierenden Rhythmus der Musik, der sich schnell
auf die Delegierten und Gäste in der Konferenzhalle übertrug und sie
zum Mittanzen anregte.
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