Winnipeg
2003
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Frauen
aus Bangladesch bringen Regenbogenfarben nach Winnipeg
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Die
Produktion von
Seide stellt für viele Frauen in Bangladesch
eine wichtige Einnahmequelle dar. |
In
Bangladesch sind die meisten Menschen vom Reisanbau abhängig.
Während der Wachstumsphase des Hauptnahrungsmittels Reis oder wenn
es zu einer der häufigen Dürren oder Überschwemmungen in diesem
an Flüssen reichen Land kommt, sind die Menschen von Hungersnot
bedroht.
Eine
Alternative bietet die Seidenraupe. Der Rangpur Dinajpur Rural
Service (RDRS), die grösste Nichtregierungsorganisation im
Nordwesten Bangladeschs, die mit der LWB-Abteilung für Weltdienst (AWD)
zusammenarbeitet, beschäftigt eine grosse Zahl von Frauen in der
Seidenproduktion und gibt ihnen damit die Möglichkeit, den
Lebensunterhalt für sich und ihre Familien zu verdienen.
Der Prozess
der Seidengewinnung beginnt in den Dörfern, wo Frauen gemeinsam
Maulbeerbäume kultivieren. Die Raupen werden mit den Blättern
dieses Baumes gefüttert, bis sie das Kokonstadium erreicht haben.
Im Jahr 2001 wurden insgesamt 15.000 Maulbeerbäume angepflanzt und
40.000 Kokons gezüchtet. Rund 300 Frauen wurden in der Aufzucht von
Kokons ausgebildet, während andere in den Seidenfabriken des RDRS
beschäftigt sind.
Eine dieser
Frauen, Fulfuli Rani, arbeitet täglich zwei Stunden unter dem
Vordach ihres Hauses, das mit viel Sorgfalt aus Lehm gebaut und mit
Stroh gedeckt wurde. Sie zieht Seidenfäden aus den Kokons, die von
Natur aus goldfarben sind, wirft sie in einen Topf mit kochendem
Wasser und wickelt sie dann auf eine Spule. Rani erklärt: „Wenn
wir die Seidenraupen nicht hätten, dann müsste ich das Dorf
verlassen und woanders hingehen, vielleicht in die Stadt, um Geld
für meine Familie zu verdienen. So aber kann ich hier
bleiben."
Wenn ihr
Leben in diesem schwierigen Umfeld auch nicht so „zart" wie
Seide ist, so gibt ihre Arbeit ihrer Familie doch Hoffnung. „Ich
will, dass es meiner Familie besser geht. Meine Kinder sollen die
Schule besuchen und eine gute Ausbildung erhalten."
Über den
RDRS werden die Frauen aus Bangladesch der Vollversammlung in
Winnipeg ein aussergewöhnliches Geschenk bereiten. Sie fertigen
Seidentücher in den sieben Farben des Regenbogens mit dem Logo der
Zehnten LWB-Vollversammlung, die die Vollversammlungsdelegierten in
Winnipeg erhalten werden. Die goldenen Seidenfäden, die die Frauen
gewinnen und weiterverarbeiten, sind ein besonderes Geschenk an die
lutherische Gemeinschaft.
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