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PRESSEMITTEILUNG
NR: 41
Lutherischer
Weltbund verlangt Erlass von illegitimen Auslandsschulden
Öffentliche
Erklärung der Zehnten LWB-Vollversammlung
Winnipeg (Kanada), 30.
Juli 2003 –Der
Lutherische Weltbund (LWB) hat im kanadischen Winnipeg
internationale Finanzinstitutionen aufgefordert, zu akzeptieren,
dass ein Teil der Auslandsverschuldung von Ländern in Asien, Afrika,
Lateinamerika und der Karibik illegitim sei. In einer am Mittwoch,
30. Juli, verabschiedeten Öffentlichen Erklärung verlangten die
Delegierten der Zehnten LWB-Vollversammlung auf ihrer Tagung in
Winnipeg, dass diese Schulden erlassen werden müssten, denn die
Gläubiger seien für sie verantwortlich.
Illegitimen und
undemokratischen Regierungen seien freizügig Darlehen angeboten
worden, die in vielen Fällen falsch verwendet oder veruntreut
wurden. „Die internationalen Finanzinstitutionen, die von den
dominierenden Nationen der Welt beherrscht werden, förderten
wissentlich und sogar aktiv verantwortungslose Darlehen an
illegitime und/oder korrupte Regierungen", so die Erklärung.
Die gegenwärtige
Auslandsverschuldung könne nur verstanden werden, wenn sie mit der
historischen Ausbeutung der Kolonialzeit in Verbindung gebracht
werde. Die Auslandsschulden seien „zu einem modernen
Herrschaftsinstrument" geworden, heisst es weiter.
Der LWB rief seine
Mitgliedskirchen in den verschuldeten Ländern auf, „aktiv an der
Prüfung der Schulden auf ihre soziale Komponente hin und an der
Budgetkontrolle mitzuwirken und dabei von der Zivilgesellschaft
ausgearbeitete Mechanismen zu benutzen". Ausserdem sei es
dringend nötig, auf internationaler Ebene Mechanismen zu entwickeln,
die den Weg für einen auf Gerechtigkeit ausgerichteten Umgang mit
Schulden ebneten und die sicherstellten, dass die Geldgeber ihre
Verantwortung wahrnähmen. Daran sollten sich die verschuldeten
Länder aktiv beteiligen.
Der LWB rief seine
Mitgliedskirchen in der Erklärung weiterhin dazu auf, Initiativen
zu unterstützen, die Menschen und Institutionen gerichtlich
belangen, die im Zusammenhang mit der Annahme und Verwendung von
Schulden an illegalen Handlungen beteiligt waren.
Die Zehnte
LWB-Vollversammlung verabschiedete ausserdem eine Resolution zu den
Folgen der wirtschaftlichen Globalisierung. Darin wird der
Lutherische Weltbund aufgefordert, eine Handels- und
Entwicklungspolitik besonders im Rahmen der Welthandelsorganisation
(WTO) zu fördern, die allen Menschen sicheren Zugang zu sauberem
Wasser, angemessener Nahrung, Unterkunft, Gesundheitsfürsorge und
Grundausbildung zusichere. Der LWB solle sich ausserdem dafür
einsetzen, die Kommerzialisierung von Wasser und anderen
lebensnotwendigen Gütern zu verhindern. (327 Wörter)
Die Zehnte
LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31. Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg steht unter dem Thema: „Zur Heilung der Welt“.
Gastgeberin der Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische
Kirche in Kanada (ELKIK).
An der Zehnten Vollversammlung nehmen rund 820 Personen teil,
darunter
380 Delegierte der 133 LWB-Mitgliedskirchen sowie VertreterInnen der
drei assoziierten Mitgliedskirchen. Die in der
Regel alle sechs Jahre stattfindende LWB-Vollversammlung ist das
oberste Entscheidungsorgan des LWB. Zwischen den Vollversammlungen
führen der Rat und sein Exekutivkomitee die Geschäfte des LWB.
Zur Bestellung von Fotos zur LWB-Vollversammlung wenden Sie sich
bitte an:
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