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PRESSEMITTEILUNG NR: 40

Scheidender LWB-Präsident Krause wertet Intensivierung der Ökumene als Höhepunkt seiner Amtszeit

Landesbischof i. R. Christian Krause: Weltbund muss sich künftig stärker als „globales Netzwerk" profilieren

Winnipeg (Kanada), 30. Juli 2003 – Der scheidende Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Landesbischof i. R. Dr. Christian Krause, hat die Intensivierung der weltweiten ökumenischen Kontakte als einen der wichtigsten Höhepunkte seiner sechsjährigen Amtszeit bezeichnet. Er sei „sehr glücklich", dass sich seit der Vollversammlung der LutheranerInnen 1997 in Hongkong (China) die Atmosphäre für den Dialog zwischen den Kirchen spürbar verbessert habe, sagte Krause am Mittwoch, 30. Juli, am Rand der Zehnten LWB-Vollversammlung im kanadischen Winnipeg.

Die am 31. Oktober 1999 in Augsburg (Deutschland) unterzeichnete Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre (GE) habe der Ökumene zu einer neuen Grundlage verholfen, betonte Krause. Von den positiven Veränderungen sei nicht nur das Verhältnis der lutherischen zur römisch-katholischen Kirche betroffen, sondern auch die Beziehungen zu den anderen christlichen Kirchen und ihren internationalen Zusammenschlüssen. Damit sei ein „sehr viel versprechender Prozess" eingeleitet worden, an dessen zukünftigem Erfolg er nicht zweifle, fügte der frühere Bischof von Braunschweig hinzu.

Von besonderer Bedeutung seien ihm die Besuche in einzelnen Mitgliedskirchen des LWB gewesen, sagte Krause weiter. Dabei habe er wiederholt und anschaulich erlebt, wie seit dem Fall des Eisernen Vorhangs die lutherischen Kirchen in Mittel- und Osteuropa aktiv an der Verwirklichung neuer Visionen für die postkommunistischen Staaten mitwirken. Als Beispiele nannte er unter anderem den Aufbau der Diakonie und des Religionsunterrichts in den Schulen. Zur neuen regionalen Identität der lutherischen Kirchen im einstigen Ostblock gehöre auch die Einführung des Reformationsfests als staatlicher Feiertag wie in Slowenien, ergänzte der LWB-Präsident.

Als vordringliche Aufgaben des Weltbundes in der Zukunft nannte Krause die weitere theologische Diskussion über die unterschiedlichen Ausprägungen des christichen Bekenntnisses, den interreligiösen Dialog mit anderen Religionsgemeinschaften sowie den weltweiten Einsatz zur Überwindung der Kluft zwischen Arm und Reich. Armut als globales Problem sei „eine Zeitbombe für unsere Kinder", stellte der scheidende LWB-Präsident fest. Deshalb müsse der LWB sich künftig verstärkt als „globales Netzwerk" profilieren, um für die Benachteiligten und Unterdrückten in aller Welt aktiv zu werden.

Die Amtszeit von Bischof i. R. Christian Krause endet laut Verfassung des LWB mit dem Abschluss der Zehnten Vollversammlung am 31. Juli in Winnipeg. Zu seinem Nachfolger hatten die Delegierten in der kanadischen Konferenzstadt den Leitenden Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), Mark S. Hanson, gewählt. (386 Wörter)


Die Zehnte LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31. Juli 2003 im kanadischen Winnipeg steht unter dem Thema: „Zur Heilung der Welt“. Gastgeberin der Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada (ELKIK).

An der Zehnten Vollversammlung nehmen rund 820 Personen teil, darunter 380 Delegierte der 133 LWB-Mitgliedskirchen sowie VertreterInnen der drei assoziierten Mitgliedskirchen. Die in der Regel alle sechs Jahre stattfindende LWB-Vollversammlung ist das oberste Entscheidungsorgan des LWB. Zwischen den Vollversammlungen führen der Rat und sein Exekutivkomitee die Geschäfte des LWB.

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