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PRESSEMITTEILUNG NR: 38

Wasserkraft kann indigenen Völkern im kanadischen Norden nützen

Tataskweyak Cree: Mehr Gerechtigkeit durch Dialog und nicht durch Klage über die Vergangenheit

Winnipeg (Kanada), 30. Juli 2003 - Die Tataskweyak Cree wollen, dass künftige Wasserkraftwerke im Norden der kanadischen Provinz Manitoba auch ihnen nutzen. Dafür haben VertreterInnen dieses indigenen Volkes den Lutherischen Weltbund (LWB) um Unterstützung gebeten. Bei einem von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada (ELKIK) am Rande der Zehnten Vollversammlung des LWB organisierten Pressegespräch berichteten sie von ihrer Haltung zu Staudämmen und Wasserkraftwerken, die das staatliche Unternehmen „Manitoba Hydro" gebaut hat und noch bauen will.

„Wir haben uns dafür entschieden, mehr Gerechtigkeit durch Dialog und Verhandlungen über neue Projekte zu erreichen, und nicht durch Klage und Verzweiflung über vergangenes Unrecht", sagte der Häuptling der 2.600 Tataskweyak Cree, Norman Flett, in Winnipeg. „Wir müssen tun, was unserem Volk, unseren Kindern und unseren Enkeln nützt."

Deshalb gehen die Tataskweyak Cree nicht wie andere „First Nations", wie die indigenen Völker Kanadas offiziell genannt werden, auf Konfrontationskurs. Sie haben, gemeinsam mit vier anderen „First Nations" mit der kanadischen Regierung, der Provinzregierung von Manitoba und mit „Manitoba Hydro" im Jahr 1992 ein Abkommen darüber geschlossen, auf welche Weise sie in künftige Genehmigungsverfahren von Wasserkraftwerken eingebunden werden. Ein Grundsatzabkommen darüber stammt bereits aus dem Jahr 1977.

Bisher wurden vier Staudämme auf dem traditionellen Gebiet der Tataskweyak Cree am Nelson-Fluss gebaut. Sie produzieren rund ein Viertel des Stroms in der Provinz. „Es ist an der Zeit, Verantwortung über das zu übernehmen, was auf unserem Gebiet gebaut wurde" sagte die für die Tataskweyak Cree zuständige anglikanische Pfarrerin Martha Spence, selbst Angehörige dieses indigenen Volkes. „Es ist an der Zeit, diesen Schritt zu tun, um die Kraftwerke für unser Volk zu nutzen."

Dank der verschiedenen Abkommen erhielten die Tataskweyak Cree Land als Ausgleich für das überflutete Gebiet und ausserdem finanzielle Entschädigung. Vor allem aber haben sie bei neuen Staudämmen ein Wort mitzureden. Das hat bei den Plänen für ein neues Kraftwerk an den Keeyask-Stromschnellen bereits funktioniert. Der Staudamm wird kleiner als zunächst vorgesehen. „Wenn unsere Interessen und Rechte anerkannt werden, ist das Ergebnis die nachhaltige und verantwortungsvolle Entwicklung von Wasserkraft", sagte der anglikanische Pfr. Melvin Cook. Die Tataskweyak Cree hätten in den Verhandlungen über das Keeyask-Projekt im Jahr 2000 Garantien erhalten, dass der neue Staudamm auch ihnen sozial und wirtschaftlich nutze, sagte Cook. So wurden ihnen 100 Arbeitsplätze während der siebenjährigen Bauphase versprochen und 100 weitere im Betrieb der Anlage. Das Abkommen über Keeyask, so Cook, sei „ein Schritt auf unserem Weg zur Heilung und Selbsterneuerung". (417 Wörter)

(Zu der Auseinandersetzung der „First Nations" mit der Wasserkraft im Norden von Manitoba hat der Pressedienst der Zehnten LWB-Vollversammlung am 24. Juli 2003 ein Feature über die Pimicikamak Cree veröffentlicht, siehe Pressemitteilung Nr. 14)


Die Zehnte LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31. Juli 2003 im kanadischen Winnipeg steht unter dem Thema: „Zur Heilung der Welt“. Gastgeberin der Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada (ELKIK).

An der Zehnten Vollversammlung nehmen rund 820 Personen teil, darunter 380 Delegierte der 133 LWB-Mitgliedskirchen sowie VertreterInnen der drei assoziierten Mitgliedskirchen. Die in der Regel alle sechs Jahre stattfindende LWB-Vollversammlung ist das oberste Entscheidungsorgan des LWB. Zwischen den Vollversammlungen führen der Rat und sein Exekutivkomitee die Geschäfte des LWB.

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