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PRESSEMITTEILUNG NR: 27

Bischöfin Margot Kässmann bezeichnet Frauenordination als Schlüsselproblem in der Ökumene

Bischöfinnen und Kirchenpräsidentinnen reden über Herausforderungen in kirchlichen Leitungsfunktionen

Winnipeg (Kanada), 28. Juli 2003 - Die hannoversche Landesbischöfin Dr. Margot Kässmann hat die Frauenordination als eines der Schlüsselprobleme in der Ökumene bezeichnet, besonders im Verhältnis zu den orthodoxen Kirchen. „Wir können uns nicht verhalten, als gäbe es keine Probleme", sagte sie am Montag, 28. Juli, in einem JournalistInnengespräch mit Bischöfinnen und Kirchenpräsidentinnen am Rande der Zehnten Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) im kanadischen Winnipeg.

Die Bischöfin für Hamburg, Maria Jepsen, Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche, bezeichnete dagegen gute persönliche Beziehungen, die ihre Kirche mit der Russisch-Orthodoxen Kirche in Sankt Petersburg (Russland) unterhalte, als entscheidender als Konflikte auf der Leitungsebene.

Wenn christliche Kirchen keine Frauen ordinieren, so liege das in erster Linie an einer unterschiedlichen Auslegung der Bibel, meinte Angelene Swart, Kirchenpräsidentin der Brüder-Unität in Südafrika. Ein Problem seien auch Kirchentraditionen. „Es ist immer noch schwierig, über dieses Thema zu sprechen. Aber es ist auch eine Machtfrage", fügte sie hinzu.

Frauenordination sollte eine Selbstverständlichkeit sein, das machte Bärbel Wartenberg-Potter, Bischöfin für Lübeck, Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche, deutlich. „Gott schuf Mann und Frau gemeinsam", sagte sie. Alle elf anwesenden Bischöfinnen und Kirchenpräsidentinnen waren sich einig darin, dass Frauen in Leitungsfunktionen der Kirche ein anderes Gesicht geben. „Wir ändern die Kirche, wenn wir uns beteiligen", betonte Wartenberg-Potter.

Und sie waren sich auch einig darin, dass es nicht das langfristige Ziel sei, Männer ganz aus Leitungsfunktionen zu verdrängen. „Ich kann mir keine Kirche vorstellen, in denen die Frauen die Macht haben und die Männer Kaffee kochen", so Oda-Gebbine Holze-Stäblein, Landessuperintendentin der hannoverschen Landeskirche.

Von den 136 LWB-Mitgliedskirchen werden gegenwärtig 19 von Bischöfinnen und sechs von Präsidentinnen geleitet.


Die Zehnte LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31. Juli 2003 im kanadischen Winnipeg steht unter dem Thema: „Zur Heilung der Welt“. Gastgeberin der Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada (ELKIK).

An der Zehnten Vollversammlung nehmen rund 820 Personen teil, darunter 380 Delegierte der 133 LWB-Mitgliedskirchen sowie VertreterInnen der drei assoziierten Mitgliedskirchen. Die in der Regel alle sechs Jahre stattfindende LWB-Vollversammlung ist das oberste Entscheidungsorgan des LWB. Zwischen den Vollversammlungen führen der Rat und sein Exekutivkomitee die Geschäfte des LWB.

Zur Bestellung von Fotos zur LWB-Vollversammlung wenden Sie sich bitte an: [email protected]

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