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PRESSEMITTEILUNG NR: 26

LWB-Jugenddelegierte fordern von Kirchen Prioritätensetzung bei Prävention gegen HIV/AIDS-Pandemie

Winnipeg (Kanada), 28. Juli 2003 – Auf der Zehnten Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) haben die kirchlichen JugendvertreterInnen aus aller Welt am Montag, 28. Juli, den LWB zu verstärkten Anstrengungen gegen die HIV/AIDS-Pandemie aufgefordert. In den Vordergrund ihrer Initiativen müssten die Mitgliedskirchen die Prävention gegen die weltweit zunehmende Krankheit stellen, bekräftigten die TeilnehmerInnen der Vorbereitenden Jugendkonferenz zur Vollversammlung während einer Anhörung vor den Delegierten der LWB-Konferenz im kanadischen Winnipeg.

Zur Unterstützung von Massnahmen zur HIV/AIDS-Aufklärung übergaben die Jugendlichen an LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Ishmael Noko die Kollekte vom Eröffnungsgottesdienst des Jugendtreffens in Guelph bei Toronto (Kanada). Dort hatten unmittelbar vor der Vollversammlung deren 68 Jugenddelegierte gemeinsam mit 30 Stewards und ökumenischen Gästen das Thema „Zur Heilung der Welt" beraten. Zu ihren Erwartungen an die künftige Arbeit des LWB veröffentlichten sie eine Botschaft, in der neben theologischen und ökumenischen Themen auch die HIV/AIDS-Problematik und die Diskussion zur Sexualität eine zentrale Rolle spielt.

Die Ausbreitung der HIV/AIDS-Pandemie „macht die Jugend stumm und bringt sie um", betonten die KonferenzteilnehmerInnen in einer eindrucksvollen Präsentation ihrer Forderungen. Mittlerweile seien von der Krankheit rund 60 Millionen Menschen direkt oder indirekt betroffen. Dabei hätten Länder wie Russland und China Besorgnis erregend hohe Zuwachsraten erreicht. Insgesamt kämen weltweit pro Stunde 570 Neuinfektionen hinzu. „Das bedeutet seit Beginn der Vollversammlung fast 100.000 Neuinfizierte", beklagten die Jugendlichen.

Angesichts dieser bedrohlichen Entwicklung müssten die Kirchen in Zukunft eine aktivere Rolle spielen, hiess es. Sie dürften nicht länger nur reagieren, sondern müssten selbst aktiv werden, um Wachstum und Ausbreitung der Krankheit mit ihren schlimmen Auswirkungen zu verhindern. Eine wichtige Voraussetzung dafür sei es, das Schweigen zu brechen. Generalsekretär Noko versicherte der Vollversammlung, der LWB werde mit seinen Initiativen den Forderungen der Jugendlichen gerecht werden. „Es geht dabei nicht nur um Kinder, sondern um unsere Brüder und Schwestern", bekräftigte der Generalsekretär.

Der Vorschlag der Vorbereitenden Jugendkonferenz, im LWB-Referat Jugend in Kirche und Gesellschaft (JKG) der Abteilung für Mission und Entwicklung (AME), die ReferentInnenstelle „ungeachtet der finanziellen Situation" dauerhaft zu sichern, wurde von der Vollversammlung an den Rat verwiesen. Die Stelle sollte künftig mit einer Amtszeit von jeweils sechs Jahren in der Mitte zwischen zwei Vollversammlungen besetzt werden, hiess es in dem Vorschlag.

Weiterhin forderten die Delegierten der Vollversammlung die Mitgliedskirchen auf, ihr Engagement zu bekräftigen, bei zukünftigen Vollversammlungen die Teilnahme von 20 Prozent Jugendlicher zu gewährleisten und durchzusetzen. Die Vollversammlung ersuchte die Mitgliedskirchen dringend zu gewährleisten, dass sich bei zukünftigen Vollversammlungen nicht weniger als 40 Prozent männliche und nicht weniger als 40 Prozent weibliche JugendvertreterInnen unter den Delegationen ihrer Region befinden. (434 Wörter)

Die Zehnte LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31. Juli 2003 im kanadischen Winnipeg steht unter dem Thema: „Zur Heilung der Welt“. Gastgeberin der Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada (ELKIK).

An der Zehnten Vollversammlung nehmen rund 820 Personen teil, darunter 380 Delegierte der 133 LWB-Mitgliedskirchen sowie VertreterInnen der drei assoziierten Mitgliedskirchen. Die in der Regel alle sechs Jahre stattfindende LWB-Vollversammlung ist das oberste Entscheidungsorgan des LWB. Zwischen den Vollversammlungen führen der Rat und sein Exekutivkomitee die Geschäfte des LWB.

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