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NR: 03
Entwicklungsländer
erstmals von Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes
ausgeschlossen
Generalsekretär
Noko befürchtet nach Visaverweigerungen Kanadas Gefahr für
weltweite ökumenische Arbeit der Kirchen
Winnipeg (Kanada),
22. Juli 2003 –
Erstmals in der Geschichte des Lutherischen Weltbundes (LWB) bleibt
eine erhebliche Zahl von TeilnehmerInnen aus Entwicklungsländern
auf Grund der Visaverweigerungen des Gastgeberlandes von einer
Vollversammlung ausgeschlossen. Für das zehnte Welttreffen der
LutheranerInnen in Winnipeg habe die Regierung Kanadas in rund 50
Fällen keine Einreisegenehmigungen erteilt, erklärte
LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Ishmael Noko am Dienstag, 22. Juli,
zum Auftakt der Arbeitsberatungen in der Konferenzstadt.
Von der kanadischen Haltung
müssen nach Einschätzung Nokos ernsthafte Konsequenzen für die
weitere internationale Arbeit von ökumenischen Institutionen
befürchtet werden. Die gegenwärtige „Sicherheitsmentalität"
mache es fast unmöglich, KirchenvertreterInnen aus einigen Teilen der
Welt in die weltweite Zusammenarbeit der Kirchen einzubeziehen. Die
von Kanada praktizierte Visaverweigerung als Demütigung für die
Betroffenen sei zudem „nur die Spitze des Eisbergs", fügte der
Generalsekretär hinzu.
Insgesamt habe Kanada 36
Delegierten und 14 Gästen der Vollversammlung die notwendigen
Dokumente verweigert, sagte Noko weiter. So sei allein 26
TeilnehmerInnen aus Indien und damit den LutheranerInnen eines ganzen
Subkontinents die Beteiligung an den zehntägigen Beratungen verwehrt.
Betroffen seien ferner Äthiopien mit fünf Fällen, Madagaskar mit
drei sowie Bangladesch, Kamerun, die Demokratische Republik Kongo und
Senegal mit jeweils zwei Verweigerungen. Aus Eritrea, Liberia,
Nigeria, den Philippinen, Ruanda, Sierra Leone und der Republik
Südafrika sei jeweils ein Antrag abgelehnt worden. Nach Angaben eines
Delegierten aus Indonesien soll über die von Noko genannten Fälle
hinaus drei TeilnehmerInnen aus seiner Heimat die Einreise verweigert
worden sein.
LWB-Präsident Landesbischof
i. R. Dr. Christian Krause kritisierte die Haltung Kanadas
nachdrücklich als „inakzeptabel". Die Vollversammlung sei zwar
trotzdem beschlussfähig. Moralisch sei sie jedoch nicht legitimiert,
da ausschliesslich VertreterInnen aus den ärmsten Ländern
ausgeschlossen blieben. Das Problem der Visaverweigerung soll am
Dienstagabend von der Vollversammlung auf einem ausserordentlichen
Plenum diskutiert werden. (304 Wörter)
Die Zehnte
LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31. Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg steht unter dem Thema: „Zur Heilung der Welt“. Gastgeberin
der Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada
(ELKIK).
An der Zehnten Vollversammlung nehmen rund 820 Personen teil,
darunter
380 Delegierte der 133 LWB-Mitgliedskirchen sowie VertreterInnen der
drei assoziierten Mitgliedskirchen. Die in der
Regel alle sechs Jahre stattfindende LWB-Vollversammlung ist das
oberste Entscheidungsorgan des LWB. Zwischen den Vollversammlungen
führen der Rat und sein Exekutivkomitee die Geschäfte des LWB.
Zur Bestellung von Fotos zur LWB-Vollversammlung wenden Sie sich
bitte an:
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