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PRESSEMITTEILUNG
NR: 01
Zehnte
Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes in Kanada eröffnet
Bischof Raymond Schultz: Kirchen haben
besondere Verantwortung in einer „zerbrochenen Welt“
Winnipeg (Kanada), 21. Juli 2003
– Mit einem
Abendmahlsgottesdienst in der Kathedrale St. Boniface von Winnipeg
(Kanada) hat am Montag, 21. Juli, in der kanadischen Stadt die
Zehnte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) begonnen.
Wichtigstes Anliegen der Vollversammlung sei es, in einer
„verblendeten Welt“ voller Konflikte und Ungerechtigkeiten den
Menschen eine Vision für Frieden, Versöhnung und Veränderung zu
geben, betonte Nationalbischof Raymond Schultz von der einladenden
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada (ELKIK) in seiner Predigt.
Das zehntägige Treffen unter dem Motto „Zur Heilung der Welt“ finde
statt „in einer zerbrochenen Welt, auf einem zerbrochenen Planeten
und in Gemeinschaft mit zerbrochenen Menschen“, sagte der Bischof
zum Auftakt vor den rund 820 KonferenzteilnehmerInnen und Hunderten
Gästen. Angesichts der wirtschaftlichen Globalisierung werde der
Wert des Menschen zusehends nur noch nach Einkommen und Leistung
beurteilt und damit selbst in Frage gestellt. In dieser Situation
bedeute Heilung mehr als nur die Überwindung von Krankheiten,
betonte Schultz.
„Die Krankheit, die wir nicht heilen können, ist unser Hunger nach
Liebe“, so der Bischof von rund 188.000 LutheranerInnen. Das
menschliche Bedürfnis nach gegenseitiger Achtung und Anerkennung
gelte unabhängig davon, „wie wir sind und wer wir sind“. Deshalb
gehörten „Mitleid und Barmherzigkeit mit den Leidenden“, aber auch
der Einsatz für Unterdrückte und Heimatlose sowie für Frieden,
Versöhnung und die Bewahrung der Schöpfung zu den wichtigsten
Aufgaben der Kirchen in der heutigen Situation.
Ein weiteres „gewaltiges Problem“ sei die HIV/AIDS-Pandemie, die die
Kirchen „betrifft und betroffen macht“, sagte Schultz weiter. Gerade
in sexuellen Beziehungen versuchten die Menschen ihre „tiefste
Sehnsucht“ nach Liebe, Zugehörigkeit und Identität zu stillen. Dass
diese Ausdrucksweise menschlichen Erlebens jedoch an eine so
schreckliche Krankheit gebunden sei, bedeute eine enorme
Herausforderung und Chance zugleich. Erforderlich sei eine
„bedingungslose Annahme von Leidenden“, deren Selbstachtung durch
Missbilligung und Verurteilung der Gesellschaft am stärksten
gefährdet sei.
Während des Gottesdienstes eröffnete der Präsident des LWB, Bischof
i. R. Dr. Christian Krause, offiziell die Zehnte Vollversammlung.
Ökumenische Gäste des festlichen Auftakts waren unter anderem
Erzbischof Michael Peers, Primas der Anglikanischen Kirche von
Kanada, Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Rates zur
Förderung der Einheit der Christen, und Erzbischof Emilius Goulet
von der römisch-katholischen Diözese St. Boniface, von der die
Kathedrale St. Boniface für den Eröffnungsgottesdienst
bereitgestellt worden war.
Dem Auftakt vorausgegangen war am Ufer des Flusses Red River ein
ökumenisches „Taufgedächtnis“, das die Glaubensgemeinschaft der
ChristInnen und Kirchen anschaulich bekräftigte. Die Zeremonie, bei
der die Gemeindemitglieder zum Gedenken an die empfangene Taufe
symbolisch mit Wasser besprengt werden, gehört seit einigen Jahren
zum Ritual der LutheranerInnen in Kanada bei bedeutenden kirchlichen
Anlässen. Entstanden ist sie aus einem gemeinsamen Projekt der ELKIK
mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) zu neuen
Liturgieformen.
Nach der Zeremonie am Fluss zog die grosse Gemeinde in einer
farbenfrohen Prozession ihrer Mitglieder aus aller Welt zum
Gottesdienst in die wenige Meter entfernte Kathedrale, die 1908 am
Westufer des Red River errichtet und nach ihrer Zerstörung durch
einen Brand 1968 als modernes Gemeindezentrum wieder aufgebaut
wurde. Die erhaltenen Aussenmauern des ursprünglichen Baus und der
neue Kirchenraum wurden dabei zu einem eindrucksvollen
architektonischen Ensemble gestaltet. (522 Wörter)
Die Zehnte
LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31. Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg steht unter dem Thema: „Zur Heilung der Welt“. Gastgeberin
der Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada
(ELKIK).
An der Zehnten Vollversammlung nehmen rund 820 Personen teil,
darunter
380 Delegierte der 133 LWB-Mitgliedskirchen sowie VertreterInnen der
drei assoziierten Mitgliedskirchen. Die in der
Regel alle sechs Jahre stattfindende LWB-Vollversammlung ist das
oberste Entscheidungsorgan des LWB. Zwischen den Vollversammlungen
führen der Rat und sein Exekutivkomitee die Geschäfte des LWB.
Zur Bestellung von Fotos zur LWB-Vollversammlung wenden Sie sich
bitte an:
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